699: SEYFRIED, I. VON,

Seltene einzige Ausgabe. – Kirchen-Musikalien, 28. Lieferung (des Verlags Steiner). – RISM ID-Nr. 654000355. Eitner IX, 153. – Ein Graduale in großer Orchesterbesetzung, unter Hinzuziehung dreier Posaunen. Das Schaffen des Wiener Dirigenten, Musiktheoretikers und Komponisten Ignaz Ritter von Seyfried (1776-1841), der ein enger Vertrauter Beethovens war, umfaßt auch eine große Anzahl geistlicher Kompositionen, von denen einige bis heute nicht gedruckt wurden und die meisten zwar im Druck erschienen, doch teils recht selten sind. Aufschlußreich ist der vorliegende Stimmensatz nicht zuletzt deshalb, weil er dokumentiert, mit welcher Anzahl von Sängern bzw. Instrumentalisten die jeweiligen Stimmen bei Aufführungen in der Zeit um 1820/30 besetzt waren. Je 7 Blätter für die Chorstimmen (Tenorstimme mit Soloist nur 6, hier fehlt wohl das Blatt des Solisten), Vl. 1/2: je 5 (also je 10 Musiker), Vla: 3 (6 M.), Violoncello und Kontrabaß, in zweizeiligem getrennten System: 3 (6 M.), Flöte: 2, Klarinetten in A 1 und 2, Fagotte 1 und 2 sowie Pauken in D: je ein Stimmenblatt, Trompete (Clarino) 1 und 2 sowie Hörner 1 und 2: je ein gemeinsames Stimmenblatt (hier aufgeteilt in zwei halbe), Alt-, Tenor – und Baßposaune: ein gemeinsames Stimmenblatt (hier aufgeteilt in drei Abschnitte) und die Orgel mit zwei Blättern. Eine der Orgelstimmen und die drei Violoncello-Stimmen sind mit dem gestochenen Titel versehen. – Widmungsträger des Werks war der aus Böhmen stammende Sänger Joseph Barth (1781-1865), einer der ersten Interpreten der Lieder von Franz Schubert. – Unbeschnitten, mit vereinzelten kleinen Randschäden, leicht gebräunt und wenig fleckig.

DAZU: DERS., Offertorium (der 64ste Psalm:) Te decet hymnus deus in Sion. Für eine Baß-Stimme, den 4 stimmigen Chor, und Orchester Begleitung … Herrn Joseph Goetz gewidmet. Wien, Steiner, o. J. (PN 3129; 1821). – Seltene einzige Ausgabe. – Kirchen-Musikalien, 29. Lieferung (des Verlags Steiner). – RISM ID-Nr. 654000359. – Besetzt wie das Graduale, nur mit Oboen, anstelle der Klarinetten. Hier alle Stimmenblätter nur einfach vorhanden.