629: HANDSCHRIFTEN – BÜHLER – OFFERTORIUM IN C-DUR

Musikmanuskript (Abschrift) eines Offertoriums in C-Dur in 4 Einzelblättern mit den Gesangsstimmen und 12 Einzelblättern mit den Instrumentalstimmen, alles auf festem Bütten. Süddeutschland, um 1830. 30,4 x 24,4 cm. Zus. 16 nn. Bl. Lose, ohne Einband. (125)
Startpreis: 150,- €


Die geistliche Musik des Augsburger Domkapellmeisters Franz Bühler (1760-1823), der ein Schüler von Antonio Rosetti gewesen ist, war im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts in Süddeutschland weit verbreitet und wurde in der geistlichen Musikpraxis eifrig gepflegt, teils mit reduziertem Instrumentarium auch in kleinen Dorfkirchen, hier aber mit den Stimmen des vollen Orchesters, also wohl für ein größeres Gotteshaus und zu einer Festliturgie bestimmt. Die Abschrift besteht weitgehend aus einem in einheitlichem Duktus abgefaßten Stimmsatz, von anderer Hand und wohl etwas später noch um die Stimmen der zweiten Geige und der Pauke in Bleistift ergänzt. Die Stimme einer zweiten Klarinette fehlt entweder oder wurde mit Absicht weggelassen. Ein weiteres Manuskript dieses Offertoriums findet sich in einem aus dem Chiemgau stammenden Sammelwerk diverser Abschriften, verzeichnet im RISM unter der ID-Nr. 450057680. Dort sind allerdings nur die Instrumentalstimmen der zwei Violinen, der Viola, der Orgel, der Flöte, der beiden Clarintrompeten und der Hörner vorhanden. Das Werk ist dort unter anonymer Autorschaft verzeichnet, doch läßt sich das vorliegende Offertorium über den RISM unschwer als Teil der Messe in G-Dur von Franz Bühler identifizieren (auch dort eine Abschrift, ID-Nr. 550500258). Offertorien aus Messen wurden häufig separat in Gottesdiensten gespielt. – Ränder leicht gebräunt, gering fleckig, teils unbeschnitten.