Eine Abschrift des bekannten und berühmten Eintrags von Goethe in das Stammbuch des mit Schiller befreundeten Schauspielers Heinrich Beck mit dem Spruch: "Blumen reicht die Natur, es windet die Kunst sie zum Kranze." Interessant ist die Abschrift deshalb, weil sie sich laut Schenkungsvermerk aus dem Jahr 1851 auf der Rückseite bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in einer Stuttgarter Sammlung "Otto von Wimmer" befunden hat. Da die Abschrift das Original bis auf kleine Abweichungen getreu nachahmt, muss der Kopist Zugang zu dem Stammbuch gehabt haben. Dessen Provenienz ist indessen erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nachweisbar, in der Sammlung Alexander Meyer-Cohn, vesteigert 1905. Somit ist es gut möglich, dass sich das Stammbuch in der Sammlung von Wimmer befunden hat und dort die Abschrift erstellt worden ist. Vielleicht liegt hier auch eine frühe Fälschung vor, noch vor den falschen Schiller-Briefen des Heinrich von Gerstenbergk, der um 1850 eine Massenproduktion davon herstellte. Der mit unserer Goethe-Kopie Beschenkte war der aus Tirol stammende Komponist Matthäus Nagiller (1815-1874). – Zum Original siehe auch: Zum Stammbuch von Heinrich Beck, in: Manuskripte 7, Freundesgesellschaft des Goethe – und Schiller-Archivs. Weimar 2015, S. 43-53. – Leichte Knickspuren, etw. gebräunt, wenig fleckig.