36: GLOGAU – "NATURGESCHICHTLICHES HEIMATBILD.

Seinem hochgeehrten Freunde Herrn Dr. Wernicke, Oberlehrer a. d. königl. Elisabethschule zu Berlin, als schwaches Zeichen dankbarer Erinnerung gewidmet", verfaßt von "A. Waetzold, Lehrer in Gr(oß) Glogau". Deutsche Handschrift auf Papier. Glogau (heute Glogów), 1866. 4º (26 x 21 cm). Mit ganzseit. Aquarell. 15 Bl. (das zweite weiß). Blindgepr. Lwd. d. Zt. (gering berieben). (8)
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Der auf dem Titel als Verfasser genannte A. Waetzold (Lebensdaten konnten wir nicht ermitteln), Lehrer und Botaniker im niederschlesischen Glogau, schildert in unserer Handschrift Beobachtungen zu Geologie, Flora und Fauna "Am Oderrand" während einer Tageswanderung vom Morgen bis zum Abend. Einem beiliegenden Brief, datiert Großglogau, 4. 2. 1866, ist zu entnehmen, daß der umfangreiche, in feiner Kurrentschrift geschriebene Aufsatz Carl Wernicke (1813-1872), dem Verfasser des "Lehrbuches der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen", als Dank für die Zusendung der 11. Lieferung des Werkes gewidmet wurde. – Die Einführung, angereichert mit Zitaten von Eichendorff und Schiller, preist das Wandern und die Schönheit der Natur. Im Aufsatz gesellen sich dann zu den Naturschilderungen im Geist der Romantik kundige Naturbetrachtungen, etwa über die Weiden am Ufer, Gräser, Binsen, Wasserpflanzen, Frösche und Froschlaich. Am Abend, in der Nähe von Weidisch, belauscht der Wanderer dann eine Unterhaltung zwischen einer jungen Ulme und einer alten Eiche über das Menschengeschlecht. Dem originellen Text ist eine feine, auf festem Karton aquarellierte Panoramaansicht der Stadt Glogau "von der süd.östl. Seite" mit der Oder im Vordergrund beigebunden. – Vorderes Innengelenk gebrochen, die erste Lage vom Block gelöst.