3040: FRANZÖSISCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS

Leicht nach rechts gewendet sitzt eine Dame reiferen Alters in Halbfigur auf einem Fauteuil. Über ihrer spitzenbesetzten Haube liegt ein schwarzer, unter dem Kinn gebundener Schleier, der sie als Witwe ausweist. Ihr üppiger tannengrüner, wohl samtener Überrock ist mit feinem Pelz verbrämt, was auf ein winterliches Entstehungsdatum des Porträts hinweist. In der Hand hält die Dame einen Griffel. Rechts im Hintergrund ist mit einem Buch auf einer Konsole und einem vergoldeten Spiegelrahmen ein wohlhabendes Interieur angedeutet. Obwohl auf einer Plakette vorne ("Madame Ge…") als auch auf dem mittleren Querbalken des Keilrahmens ("N. Geof… Mort à Paris 1779") ein Name angegeben ist, ließ sich bislang keine Person diesen Daten zuordnen. Ebenso bleibt der Künstler dieses feinen und mit erfahrener Hand ausgeführten kleinen und für private Betrachtung gedachten Porträts anonym. – Mit Retuschen und dickem, vergilbtem Firnis. – Provenienz: Miss Jane Margaret Seymour (später verheiratete Ismay, 1885-1951), Februar 1912 (maschinenschriftliches Etikett). Diana Russell, 1923 (hs. Etikett). Auf dem oberen Querbalken des Keilrahmens noch weitere, sehr schwer lesbare, ältere Provenienzangabe "Property of …" – Die Angaben zur Provenienz weisen darauf hin, daß das Porträt schon recht früh nach England kam, möglicherweise durch Erbschaft.