3036: FENDI, PETER

Peter Fendi zählt neben Ferdinand Georg Waldmüller (1793-1865) und Josef Danhauser zu den wichtigsten Künstlern des Biedermeier in Wien. Trotz gesundheitlicher Probleme und dem frühen Tod seines Vaters konnte er sich dank seines schon früh entdeckten Zeichentalents zunächst einen Namen im Kopieren antiker Vasen für Anton Graf Lamberg-Sprinzenstein machen, ab 1818 war er Kabinettszeichner des Münz – und Antikenkabinetts. Der Direktor des Kabinetts empfahl ihn 1833 dann bei Hofe. Hier erwarb er die Gunst der Kaiserin Karolina Augusta und der Erzherzogin Sophie und avancierte bald zu einem der gefragtesten Porträtisten des Wiener Hochadels. Darüber hinaus erfreuten sich seine Kinderdarstellungen großer Beliebtheit. Unser feines Blatt aus diesem zentralen Bereich seines Oeuvres zeigt ein kleines Mädchen, das auf einer Planke über einem Bächlein sitzt und Steine in das Wasser wirft. Wie schnell könnte dem Kind dabei etwas zustoßen! Doch hinter ihm kniet ein Schutzengel, der sanft und liebevoll über die Kleine wacht. Es ist die ganze lyrische Zartheit des Biedermeier, die hier zum Ausdruck kommt. Ein Spruch, mit sehr feinem Stift zu Papier gebracht, untermauert den Gedanken und bezeugt die Gottesfürchtigkeit der Epoche: "Dieses Haus steht in Gottes Hand. Zum Hl. Schutzengel wird’s genannt." – Auf Karton kaschiert.