3027: DIETRICH, CHRISTIAN WILHELM ERNST

(genannt Dietricy; Weimar 1712-1774 Dresden; Zuschreibung), Medicus – Schriftgelehrter. Öl auf Hartholz. Nicht sign. und dat. (um 1750). Jeweils ca. 25,5 x 19,5 cm. – Gerahmt. (134)
Startpreis: 1.800,- €


Auf den beiden kleinformatigen Gemälden ist je ein bärtiger Mann in prächtigem Gewand und mit großer, mit Fell besetzter Kopfbedeckung dargestellt. Einer sitzt, der andere steht an einem Tisch, auf dem Bücher und Schriftstücke ausgebreitet liegen. Während der Sitzende sinnierend seine Schreibfeder betastet, hält der Stehende mit prüfendem Blick einen bauchigen, gläsernen Kolben mit gelber Flüssigkeit in die Höhe; er ist also ein Arzt oder Apotheker bei der Urinschau. In einem Regal, das sich hinter ihm in die Tiefe zieht, sind schemenhaft Gefäße unterschiedlicher Form zu erahnen. Die eigentümlichen Kopfbedeckungen weisen nach Polen bzw. Sachsen, wo Dietrich als Hofmaler tätig war. Es ist gut denkbar, daß die beiden Bilder der Herren neben reinen Berufsdarstellungen auch als Allegorien zum Sehsinn und Tastsinn verstanden werden können. – Mit dezenten Retuschen, 1 Gemälde mit Kratzer unten.