17: "KOCH-BUCH

worinnen zu finden von unterschiedlichen eingemachten Früchten, Confecturen, Säfften, eingesottenen Sachen, Leibzelten, und Dortten". Deutsche Handschrift auf Papier. Wohl Österreich, dat. 1757. 4º. Mit kalligraphiertem Titel und kalligraphierten Überschriften. 334 S., 3, ca. 50 weiße, 10 Bl. (Register). Beschäd. Hldr. d. Zt. (53)
Startpreis: 350,- €
Ergebnis: 350,- €


Umfangreiches Kochbuch aus einem herrschaftlichen Haushalt. – Enthalten sind 373 numerierte Rezepte, neben den im Titel angeführten Gruppen auch aufwendige Fleisch – und Fischspeisen, mitunter französisch bezeichnet, etwa "Ragous en forme de frilando" oder "Bischon a la grabittille", ebenso eine Gruppe von Speisen (Nr. 68-77) "von der Gräfin Verida", darunter "Gedämpffte Änden", "Ringl Dortten" und "Übergebliebenen Capaun". In den anfangs inhaltlich geordneten Gruppen gibt es allein zwölf verschiedene Rezepte für "Leebzelten" und später einen Abschnitt mit 26 verschiedenen Suppen, darunter "Eine gute Schwanen Suppen", "Ein gute Frösch-Suppen" und "Eine gute Fisch-Rogner Suppen". Es finden sich auch Rezepte in bunter Folge etwa "Eine Sulz zu machen", "Weixl und Am(m)erelln zu Dortten und and(eren) Sachen zu füllen", "Bißgotten Nudln zu machen", "Höchten Würst zu machen" und "Erbes mit Spöck". Die mundartliche Färbung spricht für eine Entstehung in Österreich, ebenso etwa die Worte Carifiol (für Blumenkohl), Gugumerl (für Gurken) oder Maurachel (für Morcheln). – Bis zu Rezept Nummer 345 sind sämtliche Einträge von derselben Hand mit sauber kalligraphierten Überschriften geschrieben, es folgen die Rezepte Nummer 346 bis 373 in einer anderen, ebenso sauberen Kurrentschrift. Dieselben beiden Hände sind im Register zu finden. Nach Seite 334 folgen noch einige (nicht paginierte) Blätter mit Rezepten in verschiedenen flüchtigeren Kurrentschriften. – Block gelockert, etw. wasserrandig, fleckig und am Ende angeschmutzt.