104: LIST, F.,

Ein Schreiben auf Reisen an seine Frau Caroline in Leipzig. – Im Mai 1835 hielt sich Friedrich List in Berlin auf, um sein ehrgeiziges Projekt einer Eisenbahnverbindung zwischen Magdeburg, Berlin und Hamburg bekannt zu machen und dem Königshaus vorzustellen, was auch gelang, allerdings trotz positiver Aufnahme keine besondere Wirkung nach sich zog. Er sei nach einer "peinlichen Fahrt" gerade wohlbehalten in Berlin eingetroffen. Interessant ist vor allem, was er über sein "Eisenbahnjournal" sagt, das er 1835 gegründet hat. Diesem drohte offenbar die baldige Wiedereinstellung: "Carl möchte an N. 5 des Eisenbahn Journals nicht weiter fort setzen u. N. 4 austragen lassen." Wie zuweilen falsch zu lesen, hat List das von ihm herausgegebene Journal nicht Ende des Jahres 1835 gegründet, sondern wohl bereits Ende 1834, so daß die ersten Nummern Anfang 1835 schon erschienen waren. Der Verlag war Johann Friedrich Hammerich in Altona, doch der eigentliche Eigentümer war seit 1827 Carl Adolph Felix Aue (1802-1874). Wahrscheinlich meinte List ihn. Offenbar hat List bei Aue dann doch eine Weiterführung der Zeitschrift durchsetzen können, denn sie erschien noch bis 1837 mit insgesamt 40 Nummern. – Dünnes "JWhatman-Velin" mit Siegelrest auf der Rückseite, einigen kleinen Falz – und Knickspuren und etw. gebräunt.