460: FELBIGER, J. I. VON,

Eigenschaften, Wissenschaften, und Bezeigen rechtschaffener Schulleute, um nach dem in Schlesien für die Römischkatholischen bekannt gemachten Königl. Genereal-Landschulreglement in den Trivialschulen der Städte, und auf dem Lande der Jugend nützlichen Unterricht zu geben. Bamberg und Würzburg, Göbhardt, 1772. Mit gestoch. Portr., 3 (1 mit typographischen Teilen) gefalt. Kupfertafeln und 5 gefalt. Tabellen. 15 Bl., 568 S., 4 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Gelenke angeplatzt, beschabt, berieben und bestoßen). (5)
Startpreis: 400,- €
regular tax scheme 7% VAT
Ergebnis: 300,- €


BBKL II, 5-7. – Vgl. Wurzbach IV, 166. ADB VI, 610. – Pädagogisches Grundlagenwerk zur Reform des schlesischen Schulwesens. – Als Abt des Augustinerchorherrenstiftes Sagan mit dem Schulwesen seines Sprengels unzufrieden, besuchte Johann Ignaz von Felbiger (1724-1788) incognito die von Johann Julius Hecker geleitete Berliner Realschule, um die dort praktizierte Hähnsche Tabellar – und Literalmethode kennenzulernen. Beeindruckt von der neuen Lehrmethode, setzte er sich für eine Reform des bisherigen Schulwesens ein. Er wurde preußischer Inspizient des katholischen Schulwesens in Schlesien und Glatz. Nach dem Muster des ersten für den ganzen preußischen Staat geltenden Volksschulgesetzes arbeitete Felbiger im Auftrag Friedrichs des Großen 1765 das katholische Landschulreglement für die neuerworbenen Landesteile Schlesien und Glatz aus. Mit Einwilligung des preußischen Königs berief ihn Maria Theresia zur Neuordnung des österreichischen Schulwesens nach Wien. Unter Joseph II. verlor Felbiger allerdings weitgehend seinen Einfluß. – Felbiger veröffentlichte neben einer Reihe von pädagogischen Schriften auch meteorologische und geographische Werke. – Die hübschen Kupfer mit der Darstellung der idealen Hand – und Körperhaltung während des Schreibens. – Spiegel mit Schenkungsvermerk von alter Hand, Titel gestempelt, große Tafel mit Quetschfalten, tls. stärker gebräunt und etw. fleckig. – Sehr selten.