3296: HEIDNER, HEINRICH

Heidner gehört zu den Malern der "Verschollenen Generation" und ist vor allem als Kriegsmaler aus dem Ersten Weltkrieg bekannt. Nach seiner Ausbildung an der Münchner Kunstakademie und dem Betrieb einer Mal – und Zeichenschule von 1902-06, ließ sich der Künstler dauerhaft in Gstadt am Chiemsee nieder. Hier fand er in der Landschaft und ländlichen Szenen zahlreiche Motive. – Auf unserem Gemälde hallt noch die Erschütterung der Kriegserlebnisse nach. Die Darstellung lebt von den stark kontrasierenden, lokal grellen Farben des Expressionismus. Umgeben von drei seiner Jünger ist im Zentrum Christus dargestellt. Sein Blick leicht nach unten, von dunklen Augenhöhlen verschattet, wirkt müde und beinahe leer. Auch die Jünger sind sehr gefaßt und alle Dargestellten scheinen sich des Schicksals Christi bewußt. Die überlängten, hageren Figuren finden sich häufig im früheren Werk des Künstlers, der zu Lebzeiten hohes Ansehen genoß. – Mit hinterlegtem Riß rechts und dezenten Retuschen, Signatur über Firnis, daher wohl später.