2321: THEATER UND MUSIK – MAINZ – HOCH

Die feinen Zeichnungen zeigen sieben Theaterszenen und zwei Kerkerszenen, ein letztes Blatt ist eine Kopie Hochs nach Laurent de la Hire (1606-1656) und zeigt vier Orientalen. Auf der Rückseite dieses Blattes ist ein Damenrock dargestellt. – Die Blätter zeugen vom Wandel der Theaterkultur in Mainz am Ende des 18. Jahrhunderts. Nachdem das Schauspiel vormals dem Adel vorbehalten war, entstanden zunehmend Bühnen, die auch dem Bürgertum zugänglich waren und so aufwendigere Inszenierungen ermöglichten, als es das Schauspiel als fahrende Kunst zugelassen hatte. Der Fokus liegt auf der Figurengruppe, die Hoch in kräftigerem Strich zu Papier gebracht hat. Der Hintergrund erscheint dagegen zarter, wodurch er gekonnt einen Tiefenraum erzeugt. Die Blätter zeigen u. a. Jason und Medea, Jason und Creusa, das "Merope-Drama" und einen Arztbesuch. Auch die Kerkerszenen könnten Abbildungen von oder für Bühnen gewesen sein, wie Hoch-Gimber in ihrer Dissertation mit Werkverzeichnis ausführt (Miriam Hoch-Gimber, Die Mainzer Malerfamilie Hoch. Frankfurt u. a., 2014, Abb. 206, 219-224, 227, 230, 231, S. 173-174 und S. 131-137). – Mit vereinzelten Fleckchen und minimal fingerfleckig. Die Blätter auf helle Träger montiert und mit leicht fleckigem Seidenpapier zum Schutz abgedeckt; die Träger in den Ecken tls. mit leichten Falten und Quetschfalten. – Provenienz: aus einer Münchner Privatsammlung.