168: FRISCHLIN, N.,

Hebraeis. Continens duodecim libros: quibus tota regum Iudaicorum, & Israeliticorum historia, ex sacris literis ad verbum desumpta, carmine heroico Virgiliano describitur. Straßburg, B. Jobin, 1599. Mit Titelvign. und Portr. (beides in Holzschnitt). 24 Bl., 383 S. Pgt. d. Zt. (geringe Altersspuren). (142)
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Erste Ausgabe. – VD 16 F 2935. STC 322. Muller III, 604, 38. Ritter 924. – Nicht bei Adams. – Unter bedrückenden persönlichen Umständen hatte Frischlin dieses Werk während seiner Gefangenschaft auf der Landesfestung Hohenurach zwischen Mai und September 1590 verfaßt. Die Geschichte der Könige des Volkes Israel in zwölf Büchern, ein Monumentalwerk mit über 12.500 Hexametern, war als christliches Gegenstück zur heidnischen Aeneis Vergils konzipiert. Den Auftrag dazu hatte Frischlin im Sommer 1589 von Landgraf Wilhelm von Hessen erhalten, der damit, neben den Dichtungen der "heidnischen" Poeten, ein besseres Lesebuch für die Schulen erhalten wollte. Das Werk hatte sofort große Anerkennung gefunden, selbst bei den kritischen herzoglichen Zensoren in Stuttgart, dem Probst Johannes Magirus und dem Hofprediger Lukas Osiander. Kurz darauf unternahm Frischlin in der Nacht vom 28. auf den 29. November 1590 einen Ausbruchsversuch aus der Festung Hohenurach, bei dem er tödlich abstürzte. Erst neun Jahre später wurde die "Hebraeis" durch den Vizekanzler Martin Aichmann in der hier vorliegenden Ausgabe bei Frischlins Hausverleger Bernhard Jobin in Straßburg veröffentlicht. – Spiegel und fliegendes Blatt mit Besitzvermerken, leicht fleckig, gleichmäßig gebräunt.