Das querformatige Gemälde zeigt einen Ausschnitt einer in warmes Sonnenlicht getauchten Fassade eines bäuerlichen Holzhauses. Die geöffneten Fenster, die kleine Stiege und der schlichte Brunnen mit langem Holztrog laden zum Verweilen ein. Wild wachsende Blumen und Kräuter sowie links der Blick in einen hellen Wald runden die ländlich idyllische Szene ab. – Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Gegend um Brannenburg zunehmend von Künstlern als Ort der Inspiration entdeckt. Die ursprüngliche Landschaft, urwüchsige Einwohner und natürlich günstige Unterkünfte waren die maßgeblichen Beweggründe hierfür. Ab 1840 verbrachten Münchner Künstler hier regelmäßig ihre Sommermonate, sodaß dies als Beginn der eigentlichen Künstlerkolonie angesehen werden kann. Das rege Treiben hielt bis etwa 1860 an. Unser Gemälde legt damit eines der letzten Zeugnisse für diese erste deutsche Künstlerkolonie ab. Es ist gut denkbar, daß Voltz, dessen lockerer Duktus mit dem feinen Gespür für Kolorit und Lichtführung auf dem Gemälde besonders schön zur Geltung kommt, hier seine Unterkunft dokumentierte. Die Künstler kamen öfters bei Bauern, bei Müllern oder auf Almen unter, ebenso in größeren örtlichen Gasthöfen, war es doch vor allem das Ursprüngliche fernab des Betriebs der großen Stadt, das sie hier suchten. – Auf dickeren Karton kaschiert, mit restauriertem Einriß links oben und kleiner Fehlstelle rechts unten sowie dezenten Retuschen. – Verso auf dem Karton ist maschinenschriftl. vermerkt, daß Voltz das Bild nach der Natur gemalt hat.